Die HSV-Legende
Das ist Uwe Seeler
In Rage: HSV-Legende Uwe Seeler kritisiert seinen Klub
Foto: Public Address
Es berichten BABAK MILANI und alex v. kuczkowski

Nur drei Siege nach sieben Spielen. Der HSV hinkt seinen eigenen hohen Ansprüchen schon jetzt hinterher. Das macht sogar „Uns“ Uwe wütend.

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Eigentlich wollte HSV-Legende Uwe Seeler (73) „den Mantel des Schweigens“ über das oft üble Gekicke seiner Rothosen legen. Bei einer Kunden-Veranstaltung des Vermögensverwalters „Aramea Asset Management AG“ brach es dann aber doch aus ihm heraus. Angestachelt von Moderator Gerhard Delling legte Seeler den Finger ganz tief in die Wunde.

Uwe attackiert den HSV.
„Jeder Verein braucht ein Konzept. Beim HSV sehe ich keines“, bemängelt der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft. „Ist ja auch schwer, wenn jedes Jahr ein neuer Trainer kommt...“

Vom Potenzial des HSV ist Seeler überzeugt: „Wenn wir einigermaßen konstant spielen, ist ein Platz unter den ersten drei drin.“ Was ihn aber auf die Palme bringt, ist fehlende Leidenschaft. „Auch wir haben früher mal schlecht gespielt. Keine Frage. Aber die Fans müssen sehen, dass sich die Mannschaft trotzdem bemüht und kämpft.“

Auch Trainer Armin Veh bekommt sein Fett weg. Dessen beim HSV eingeführtes 4-2-3-1-System mit nur einer Spitze (Ruud van Nistelrooy) ist dem Ex-Mittelstürmer ein Dorn im Auge.
Seeler: „Wenn Mladen Petric letzte Saison unser Goalgetter war, setze ich ihn doch nicht auf die Bank. Das geht nicht. Dann lasse ich halt mit zwei oder drei Spitzen spielen.“

Und weiter: „Was ich auch nicht verstehe, ist, dass Zé Roberto, wenn wir einen Mittelfeldmann suchen, Linksverteidiger spielen muss. Da stelle ich doch irgendjemanden hin. Aber nicht Zé Roberto.“

Aufs schmeichelhafte 2:1 gegen Aufsteiger Lautern angesprochen, platzt „Uns“ Uwe fast der Kragen. „Da hat sich die Hälfte der Mannschaft gar nicht bewegt. Und der Rest zu wenig. Wenn ich Eljero Elia sehe, bekomme ich einen Schreck.“

Aber Seeler schimpft nicht nur. Er macht sich auch Gedanken, wie die Zukunft erfolgreicher gestaltet werden könnte: „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass man irgendwann weiß, was man will. Der HSV muss sich einigen: Wer ist fürs Sportliche, wer für die Geschäftsführung verantwortlich.“

Quelle: www.bild.de