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"H�retiker auf der Linken"
Bekenntnisse eines kroatischen Dissidenten

Vrijeme komunizma
Hrvatska je u vrijeme komunizma, pogotovo u sedamdesetim i osamdesetim godinama pro�loga stolje�a, imala poprili�an broj politi�kih disidenata u zemlji. Me�utim, za razliku od ruskih, poljskih, �e�kih ili balti�kih disidenata, o hrvatskim se disidentima ve�inom �utjelo na Zapadu. S jedne je strane to bio odraz odnosa zapadnoga svijeta prema tada�njoj dr�avi, s druge pak strane nesnala�enje i neaktivnost brojne hrvatske emigracije.
Kad je Ivan Zvonimir �i�ak, nakon izdr�ane tamnice 1977. godine u jednom razgovoru na �vedskoj televiziji izjavio da svijet vi�e kad je u pitanju Mihajlov, a �uti kad su u pitanju tisu�e hrvatskih Mihajlova, Andreas Graf Razumovsky mu odgovara �da u vrijeme popu�tanja napetosti vo�e totalitarnih dr�ava znaju da se ne moraju bojati �lanaka i kometara slobodnih novina o njihovom pona�anju. Ne prijete im nikakve gospodarske sankcije sa Zapada zbog toga �to u svojim zemljama nogama gaze slobodu gra�ana. Sloboda nije vi�e nediobena. Tko zahtijeva solidarnost slobodnih s progonjenima, br�e �e biti progla�en reakcionarom i hladnoratovskim hu�ka�om nego �to mu bude dopu�teno iznijeti svoje argumente". (Ein Kampf um Belgrad, Berlin 1980, str. 480).
Premda je �ovjeku du�nost i obveza zauzimati se za svoj narod, dakle, ne�to �to se samo po sebi razumije, ipak sam ponosan �to mi je jedno desetlje�e uspijevalo publicirati �lanke u korist moga naroda i na taj na�in se solidarizirati s hrvatskim disidentima i olak�ati im posao u borbi za rje�enjem hrvatskoga pitanja. �lanci koji slijede na ovim stranicama su objavljeni u jednom vremenu u kojem se hrvatsko ponajprije promicalo otporom neprirodnoj dr�avi, neprirodnom politi�kom sustavu komunizmu i srpskoj hegemoniji. Taj kontekst valja uva�iti, ako se �eli ispravno razumijeti glas vapiju�ih iz Hrvatske. Feljtonisti�ko redefiniranje mo�e samo donijeti nesporazume.

"H�retiker auf der Linken"
Bekenntnisse eines kroatischen Dissidenten

Knjiga prof. Ivana Supeka �Krivovjernik na ljevici" bila je najve�e iznena�enje u hrvatskoj emigraciji. Prvo, �to se Supek ovim istupom solidarizirao s hrvatskim netom na dugogodi�nju robiju osu�enim disidentima (Gotovac, Tu�man, Veselica) i drugo, �to u njoj obra�uje za svjetsku javnost nepoznate teme (eurokomunizam u Zagrebu), opisuje li�nosti poput �ilasa i nekih Srba, koje su do tada bile najpouzdaniji svjedoci Zapada, te razobli�uje praksisovce kao zagovornike velikosrpskoga centralizma. Knjigu je tiskao hrvatski filozof i politi�ki emigrant u Engleskoj Edo Piv�evi�. Kolikom je pritisku prof. Ivan Supek u to vrijeme bio izlo�en, najbolje pokazuje jedan upit, bi li se ova sje�anja sa znanstvenom podlogom moglo prevesti na njema�ki, na kojega on odgovara u otvorenoj omotnici. Knjigu sam uspio prikazati na gotovo cijeloj stranici u Neue Z�rcher Zeitungu (Nr. 188, Montag, 17. August 1981, S. 21).
Tihomir Nui�


Bedeutet ein eigener Weg zum Kommunismus in einem kommunistisch regierten Land wie Jugoslawien tats�chlich weniger Doktrin und zugleich mehr Freiheit sowohl f�r den Einzelnen als auch f�r die V�lker? Kann das "jugoslawische Modell" seine Gegner mit rationalen Argumenten statt mit ideologischen Rezepten �berzeugen? Sollen jugoslawische Politiker �ber k�nstlerische und wissenschaftliche Werke urteilen? Hat Jugoslawien die gerechte L�sung der nationalen Fragen gefunden? Braucht dieser Staat eine Atombombe? Mit diesen und �hnli-chen Fragen besch�ftigt sich der heute 66j�hrige, an der naturwissenschaftlich-mathematischen Fakult�t der Kroatischen Universit�t Zagreb lehrende Doktor der theoretischen Physik und ehemalige Kommunist Ivan Supek, dessen "Politische Erinnerung und Humanistische Bot-schaft" auf kroatisch in England erschienen sind.*

Diese "pers�nliche Aussage" ist ein "menschliches Bekenntnis" eines Wissenschafters, Philosophen und standhaften Humanisten, dessen B�cher wegen Mangels an marxistischer Konzeption und Nichtber�cksichtigung des dialektischen Materialismus nicht nur kritisiert ("Theoretische Physik und Struktur der Mate-rie"), sondern auch aus Buchhandlungen geholt und buchst�blich verbrannt wurden ("Trotzdem existieren"). W�hrend Pavle Savi� in Vin�a bei Belgrad ein Atominstitut erbaute und getreu seiner Zauberformel: "Sozialismus + Nuklearenergie = Kommunismus" die Atombombe herzustellen beabsichtigte, gr�ndete Supek 1950 in Zagreb das "Institut Ru�er Bo�kovi�", dessen Forschungsaufgaben er ganz auf die fundamentalen Probleme der Physik, Chemie, Biologie und Elektronik ausrichtete. In acht Jahren war das Institut mit rund hundert in Westeuropa und Amerika geschulten Wissenschaftern belegt. Als ihn Alexandar Rankovi�, damals zweiter Mann Jugoslawiens, 1958 wegen der ungen�genden ideologischen Ausrichtung des Instituts des Postens enthob und durch zwei Serben ersetzte, widmete sich Supek ganz der Literatur und Philosopie und bek�mpfte in Romanen und Dramen die Atomenergie: "Prozess des Jahrhunderts", "Auf den Atomvulkanen", "Superbombe und Gewissenskrise". Mit dem Buch "H�retiker auf der Linken" will Supek bezeugen, dass es ihm nicht nur um Wissenschaft ging, sondern um Wahrheit und Gerechtigkeit, die seinem Volk durch geschichtliche Missverst�ndnisse immer wieder vorenthalten wurden.

Der Zagreber Revisionismus 1938-1940

Bereits als 12j�hriger Knabe erlebte Supek den F�hrer der Kroatischen Bauernpartei (KBP) Stjepan Radi� und die von ihm begeisterte Volksmenge, als 13j�hriger seine fast zweimonatige Agonie nach den Sch�ssen im Belgrader Parlament vom 20. Juni 1928 sowie das gr�sste Begr�bnis, das je einem Kroaten zuteil wurde. Bald darauf wurde er Zeuge von gemeinsamen Aufrufen der Kommunisten und Rechtsextremisten zum Aufstand gegen die serbische Hegemonie, der Demokraten zur Herstellung der demokratischen Freiheiten und der nationalen Gleichberechtigung. Die serbische Dominanz im Milit�r- und Polizeiwesen, die Korruption und Verfolgungen brachten die "kroatische Frage" sehr fr�h zutage. Das f�hrte Supek bereits 1932 zu den Kommunisten, wo er als "gehorsamer und zuverl�ssiger Knabe" zuerst den Kurierdienst versah und sp�ter als Redaktor des "Neuen Studenten" das Vertrauen der Parteif�hrer fand. Da aber zu dieser Zeit die Partei gegen Terrorismus und Subversionsakte war, gab es "keinen Konflikt mit dem zum christlichen Pazifismus erzogenen Gewissen".

Die Komintern sah anfangs in der Opposition der kroatischen Kommunisten eine revolution�re Kraft und stellte sich auf ihre Seite gegen das Versailler Jugoslawien, obgleich diese sehr stark mit b�rgerlich-nationalen Befreiungstendenzen - teils aus taktischen, teils aus patriotischen Gr�nden - liiert waren. Die Komintern und ihr Chef Stalin hatten seit 1934 f�r die Gr�ndung kommunistischer Parteien Kroatiens, Mazedoniens und Sloweniens pl�diert, "um den Bourgeois die Flagge des Kampfes um nationale Rechte zu entreissen". Das Referat von Georgi Dimitroff auf dem Kongress der Komintern 1935 erkl�rte es als richtig, dass die Kommunisten gemeinsam mit einer Volksfront gegen den Faschismus mobilmachen sollten. So kamen die kroatischen Kommunisten auf ein gemeinsames Gleis mit dem linken Fl�gel der kroatischen Bauernpartei.

Da die KP damals aus der jugoslawischen politischen Arena ausgeschlossen war, konnte sie nur durch den Anschluss an eine legale Partei zu einer Beteiligung an den Wahlen kommen. So gingen die kroatischen Kommunisten 1938, wie schon drei Jahre zuvor, aber diesmal ohne Einwilligung des Politb�ros, mit der ge-samten um die Bauernpartei gescharten Opposition zu den Wahlen, die dann auch den Sieg davontrug. Obgleich diese Opposition von keinem bestimmten Programm getragen wurde, ausser dass sie die legale politische Vertretung des kroatischen Volkes gegen die Monarchie war, wurde der Schritt vom Gros der serbischen Kommunisten verurteilt. Die Vorw�rfe und Beschuldigungen aus Belgrad �bertrugen sich auch auf die kroatische linke Intelligenz um den Schriftsteller Miroslav Krle�a und seine Monatszeitschrift "Siegel" (1939-1940), die die politische Vormundschaft und die Ideologie der Komintern mit ihrem sozialistischen Realismus und der dialektischen Grundlage allen Wissens und jeder T�tigkeit zugunsten von Unabh�ngig-keit, pers�nlicher Freiheit und Wahrheit abgelehnt hatte. Die Richtungs�nderung der Komintern nutzend, gr�ndete das Politb�ro der KPJ eine eigene Zeitschrift - "Literaturhefte" - und gab klare Anweisungen f�r die Kunst. Die Zagreber Kommunisten wurden der "liberalen Abweichung", des "faulen Liberalismus" und des "Revisionismus" beschuldigt und die Gruppe der Gebildeten (Supek, Krle�a u. a.) aus der Partei ausgeschlossen, als h�retischste Erscheinung in der bisherigen kommunistischen Bewegung.

Was Carrillo und Berlinguer sp�ter den Eurokommunismus nannten, nahm damals im Gasthaus "Corso" in Zagreb seinen Anfang. Die kroatischen Kommunisten hatten sich als erste bereit erkl�rt, mit der Volksfront zusammenzuarbeiten, ohne dabei die f�hrende Rolle zu beanspruchen. Das konkrete Dilemma und die tiefe Entt�uschung �ber Stalins Politik dr�ckten sich in drei neuen Grunds�tzen aus: Universalit�t, Freiheit und Toleranz. Die Folgen blieben nicht aus: 1940 wurde in Zagreb das neue Politb�ro der Kommunistischen Partei Jugoslawiens gew�hlt mit vier Serben, zwei Slowenen, einem Montenegriner und keinem Kroaten. Tito, Djilas, Kardelj, Ko�a Popovi� und andere verfochten die Bolschewisierung der Partei und den "demokratischen Zentralis-mus".

Kroatiens Anteil am Sieg

Als Jugoslawien von Hitler besiegt wurde, kamen viele Landesteile unter die Herrschaft von Hitlers Verb�ndeten. Die unter der Besetzung angestaute Ungeduld der einzelnen V�lker wussten die Kommunisten auszunutzen. So wurde durch einen Aufstand 1941 in Serbien ein Territorium um die Stadt U�ice befreit, das zur Roten U�ice-Republik erkl�rt wurde, aber rasch wieder verschwand. Damit verlor das Politb�ro der KPJ jeden St�tzpunkt im Osten des Landes, und Tito schrieb ans Zentralkomitee der Kom-munistischen Partei Kroatiens (KPK), die Situation in Serbien (und Montenegro) sei schlecht, und alle Hoffnung liege auf dem Kampf in Kroatien.

Obwohl tief entt�uscht durch den Ausschluss aus der Patei, ging Supek in den vom Sekret�r der KPK, Andrija Hebrang, und von Bo�idar Magovac auf dem linken Fl�gel der Kroatischen Bauernpartei organisierten Widerstandskampf. Des gr�ssten Teils der Inseln sowie Istriens und des K�stenlandes beraubt und in einer latenten Revolte gegen die grossserbischen Unitaristen stehend, liess sich das kroatische Volk relativ leicht zum Aufstand veranlassen. Die gemeinsamen Proklamationen der kroatischen Kommunisten und Demokraten, die ein "Neues Kroatien in einem neuen Jugoslawien" verk�ndeten, brachten viel Zulauf, so dass die Partisanen massenhaft zunahmen und der Hauptstab Kroatiens �ber 20 Divisionen, das heisst zwei Drittel aller Partisanen in Jugoslawien, verf�gte. W�hrend die roten Radikalen im Politb�ro der KPJ all ihre Hoffnung auf die Rote Armee setzten und sich seit dem Niedergang der "Roten Republik" von U�ice auf kroatischem Territorium in den Bergen versteckt hielten, hatten die Kroaten eine grosse Zone von der Drau bis zur Adria unter ihre Kontrolle gebracht. So konnte man auf diesem Territo-rium mehrere Kongresse einberufen, von denen Supek besonders "den Kongress der Kulturarbeiter Kroatiens" erw�hnt, auf dem er 14 Monate vor Hiroshima seine Bef�rchtungen �ber die Atombombe �usserte und f�r Abr�stung pl�dierte, weswegen er wieder der Abweichung vom Marxismus-Leninismus bezichtigt wurde.

Als die britische Milit�rmission erfuhr, dass Serbien unter der Doppelregierung von Deutschen und Tschetniks pazifiziert sei, l�ste Churchill die K�nigsregierung im Londoner Exil 1944 auf, zumal ihrem Milit�rminister, Dra�a Mihajlovi�, vorgeworfen wurde, mit den Faschisten kollaboriert zu haben. Zum neuen Pre-mierminister Jugoslawiens ernannte er den kroatischen Ban (Regierungschef) Dr. Ivan �uba�i�, der ebenfalls im Londoner Exil war. Trotz der serbischen Reaktion schickte Churchill �uba�i� nach Jugoslawien, um den Kontakt mit Tito aufzunehmen und die Wege f�r das neue Jugoslawien vorzubereiten. Als Modell insistierten Churchill und Roosevelt auf einem Mehrparteiensystem gem�ss der Beteiligung am Kampf. Obwohl dies auch Stalins Haltung war - wenn auch nur aus R�cksicht auf die USA und Grossbritanien - und obwohl dieses Sy-stem w�hrend des Krieges von einem Teil des Politb�ros der KPJ antizipiert wurde, l�ste das Politb�ro dennoch im November 1945 alle Parteien auf, vernichtete die nichtkommunistischen Mitk�mpfer und eine politische Tradition und f�hrte das Einparteisystem ein.

Auseinandersetzung mit Djilas

Seit den f�nfziger Jahren ist Milovan Djilas der Welt bekannt geworden als der jugoslawische Dissident. Supek zitiert ausgiebig die beiden Teile seiner Erinnerungen (Memoirs of a Revolutionary 1973 und Wartime 1977), betrachtet sie aber als "Schriften unsauberen Gewissens", stark gepr�gt durch fr�here extreme Hal-tungen. Auf der einen Seite m�chte sich Djilas als Konvertit vom Kommunismus zeigen, anderseits ist er weiterhin bestrebt, seine revolution�re Rolle, seine Person und sein Werk zu retten. Supek und Djilas waren zur selben Zeit (1932) in die Partei eingetreten, und ihre Erfahrungen gingen parallel. Djilas als einstiger Chef der Agitprop-Abteilung hat seine Angriffe auf die demokratischen und humanistischen Werte und auf den politischen Pluralismus niemals zugegeben. Bei Djilas findet Supek eine so starke Abneigung gegen die Kroaten, dass er nie die Bedeutung des Befreiungskampfes in Kroatien anzuerkennen vermochte, der auf den Prinzipien der Volksfront und des politischen Pluralismus errungen wurde. Supek ist nicht bereit, �ber Djilas' Angriffe auf den "Siegel"-Kreis 1939/40, seinen Vorstoss gegen die Zusammenarbeit des Zentralkomitees der kroatischen Kommunisten mit der republikanischen Bauernpartei 1943/44, seine Zerst�rung der mehrparteilichen Regierung Tito-�uba�i� 1945, seinen kulturellen Nihilismus in den Nachkriegsjahren, seine Besuche bei Stalin, um diesen von der Richtigkeit der Bolschewisierung Jugosla-wiens zu �berzeugen, und seine Mitverantwortung am Verschwinden so vieler Mitk�mpfer und Unschuldiger hinwegzusehen - insbesondere von Andrija Hebrang, dem Sekret�r der KPK und sp�teren Industrieminister, den Supek als Protagonisten des pluralistischen und f�derativen Jugoslawiens und als eigentlichen Sieger des Partisanenkrieges betrachtet.

"Praxis"-Gruppe und Belgrader Zentralismus

Nach 1966 und dem Sturz Rankovi�s gab es in Kroatien eine Liberalisierung auf allen Lebensebenen, ohne dass ein Wort gegen Sozialismus, Selbstverwaltung oder gar f�derative Struktur gefallen w�re. Es kam in breiten Schichten zu neuen Gedanken �ber Pluralismus, Nation und humanistischen Universalismus. �berlegungen �ber das Absterben der Partei als den in allen Lebensbereichen bestimmenden Faktor riefen bei den Belgrader Kommunisten wieder, wie schon 1939/40, negative Assoziationen und die Angst hervor, die Kontrolle zu verlieren. So kam es zu einer neuen Zentralisierung im Dezember 1971. Das gegenseitige Vertrauen zwischen Volk und Kommunisten wurde wieder einmal abgew�rgt und als Nationalismus abgestempelt. Dazu hat nach der Meinung Supeks auch die oppositionelle "Praxis"-Gruppe einen Beitrag geleistet. Sie widmete sich zwar einer "schonungslosen Kritik alles Bestehenden", wollte diese aber streng der "marxistischen Analyse" vorbehalten. Und sie hatte bereits 1969 ihr Credo abgelegt: "Erstens: unser Daf�rhalten ist, dass ... nur auf der kommunistischen Ideenplattform die Einheit unserer mehrnationalen Gemeinschaft bewahrt werden kann. Zweitens: das Problem des Sozialismus ist nicht und kann nicht das Dilemma sein: Einpartei- oder Mehrparteiensystem, sondern die Frage von Charakter und Rolle der proletari-schen Partei ... Wir sind f�r Herrschaft der Arbeiterklasse..." Die Zagreber "Praxis"-Gruppe nahm 1972 eine Kampagne auf, um die Entlassung Supeks als Rektor der Kroatischen Universit�t "wegen seines unannehmbaren Verh�ltnisses zu den vergangenen Geschehnissen und wegen seiner Verteidigung des Vorgefallenen" zu bewirken. Im Februar 1972, als zahlreiche Kroaten unter der Anschuldigung des Nationa-lismus und der Konterrevolution von der Arbeit entlassen, in Verruf gebracht und verhaftet wurden, trafen sich die oppositionellen Philosophen von Belgrad in Tara, um den Nationalismus zu er�rtern. M. Markovi� konstatierte in seinem Referat: "Die gef�hrlichsten, aktuellsten, sichtbarsten Symptome der Krankheit scheinen wegger�umt zu sein . . ." Und sein Kollege S. Stojanovi� f�rchtete Sch�den f�r Jugoslawiens politische Entwicklung "durch die Schaffung des Mehrparteiensystems auf nationaler Basis". Weil die Revolution das Recht habe, ihre Errungenschaften zu verteidigen,begr�ssten sie die Unterdr�ckung der Liberalisierungstendenzen in Zagreb.

Supeks �berzeugungen

Supek ist kein Politiker, sondern ein Wissenschafter, der ganz mit seinem Volk leben und seine Probleme verstehen will. Sein Anliegen ist nicht Jugoslawien; es geht ihm darum, die L�ge zu beseitigen, die das Leben korrumpiert, und darum wird er in der ganzen kommunistischen Ostwelt abgelehnt und seine Wissenschaft als "rechter Revisionismus" oder "b�rgerlicher Idealismus" verurteilt. Mit seinem Universalis-mus, begr�ndet auf dem aufkl�rerischen Huma-nismus und im Glauben in die allgemeine G�ltigkeit der Wissenschaft, lehnt er sich gegen die militante Avantgarde mit ihrem Zauber der Dialektik auf, die unter Berufung auf die Revolution als letzte Rechtfertigung alle m�glichen Untaten am Volk begeht. Seine Alternative zum Marxismus ist der Humanismus in seiner Universalit�t, der die Vergangenheit pflegt und die Welt nach moralischen Prinzipien zu reformieren sucht. "Man muss entweder blind oder dumm sein, um die Studenten zu lehren, dass die Freiheit erst nach der Revolution auftritt, w�hrend alles Vorherige faul und der historischen Notwendigkeit untergeordnet ist."

Supek ist kein Dissident vom Range eines Djilas oder Mihailow, die das Zusammenleben der s�dslawischen V�lker in einer nur politischen L�sung zu begr�nden suchen. F�r ihn ist ein Zusammenleben der V�lker im gemeinsamen existentiellen Interesse zu suchen, wobei gegenseitige Achtung, Toleranz und Solidarit�t so elastisch sein m�ssen, dass auch eine Auseinanderentwicklung bis hin zur Abl�sung eines Volkes m�glich w�re. Darum ist er ein Dissident. Er ist ein Dissident aber auch, weil er sich nicht nur gegen die revolution�re, sondern gegen jegliche Gewalt auflehnt, wie es auch seine "humanistische Botschaft" am Ende des Buches bezeugt, das bald englisch und deutsch zu lesen sein wird.

 

 

 


 



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