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Libra - �asopis Hrvatskog kulturnog kluba
 

Dr. Mirko Vuk�i�
BAM, BAM, BABALU BAM

... war ein Hit aus den späten sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Tausende Konzertbesucher genossen die damaligen Hits „Ako si sama“ (Falls du alleine bist), „Ljubav ti više nije va�na“ (Die Liebe ist dir nicht mehr wichtig), „Dijana“ der Band „MI“.

Dr. Mirko Vukši�, heute ein angesehener Psychiater, war einer der Bandmitglieder. Wir sprachen mit ihm in seinem Haus in Coldrerio, wo er uns über sein Leben und seine Lebensphilosophie erzählte  und mit Stolz die alten Konzertfotos und Konzertkritiken aus alten Zeitungen zeigte.

Wann und warum sind Sie in die Schweiz gekommen?
Die Schweiz war immer das gelobte Land. Ich kam in die Schweiz im Jahre 1975, da ich, einerseits, immer an mich glaubte, und anderseits, weil ich wollte, dass meine Arbeit die Grundlage meines Lebensstils und meines Standards wird. Da es  in unserem Regime so war, ob man „als Pferd geackert“ oder nichts gearbeitet hat, man hatte immer den gleichen Lohn. So ging ich in den Westen, dank einem Freund, der mir eine Stelle gefunden hatte. Schon als Student war ich 1970 als Praktikant in Lausanne und habe gesehen, dass die Schweiz ein Land der Ordnung ist. Aber, wegen der Schwierigkeiten im Kontakt mit Menschen, die ziemlich verschlossen waren, sagte ich: „Nie mehr in die Schweiz! Falls ich kommen würde, dann ins Tessin, wegen des lateinischen Temperaments.“ Und das hat sich für mich erfüllt. Sieben Jahre arbeitete ich in einer Privatklinik in Intragna, und 1982 kam ich nach Mendrisio, zum Kantonalen Psychiatriespital. Und da blieb ich bis zum 30. Januar dieses Jahres. Wegen drei By-Pass-Ops ging ich in Frühpension und eröffnete ein privates Psychiatrie-Studio.   

Und sind Sie zufrieden?
Mehr als zufrieden. Aber, ich bin immer zufrieden!

Also, das ist die Sache Ihres Charakters?
Der Philosophie! Ich bin überzeugt, dass alle Lebensprobleme, die ein Mensch hat, durch Philosophie zu lösen sind und nicht durch materielle Errungenschaften, denn, wenn wir das Materielle betrachten – es fehlt immer etwas, und falls man in philosophischer Betrachtungsweise zufrieden ist, hat man sogar immer zuviel.

Möchten Sie etwas über Ihre Kinder sagen, über Ihre Familie?
Mit meiner Frau bin ich seit meinem fünfzehnten und ihrem dreizehnten Jahr zusammen, zehn Jahre lang waren wir befreundet, und jetzt sind wir schon 36 Jahre verheiratet. Ich betrachte es als grossen Vorteil, das Glück zu haben, lange mit einem Partner zu leben, denn die Liebe verwandelt sich in das Gefühl der Dankbarkeit der Person gegenüber, die dich auf eine Art ganzes Leben lang „ertragen“ hat, bzw. die Fähigkeit hatte, alle Krisen, die sich normalerweise im Rahmen des Wunsches nach Individualismus bilden, zu meistern. Heutzutage scheitern 45% der Ehen deswegen, weil sich die Ehepartner als zwei Individuen benehmen, die kämpfen, um zu beweisen, wer „im Recht“ ist, und nicht daran arbeiten, um einander näher zu kommen, um mit der Zeit Eins zu werden. In dieser Hinsicht ist meine Frau perfekt. Wir haben drei Kinder, drei Mädchen, jetzt schon Frauen, die Erste geboren 1974, die Zweite 1976 und die Dritte 1977. 

Professioneller Lebenslauf?
Im Jahre 1971 habe ich in Zagreb in Medizin diplomiert und dort auch im Jahre 1984 die Psychiatrie spezialisiert. Seit 1990 bin ich Schweizer Bürger, so dass ich 1991 in Zürich wieder Prüfungen ablegen und Medizin diplomieren konnte; 1994 in Lausanne Postdiplom und Spezialisierung (FMH) in Psychiatrie und Psychotherapie. Alles habe ich doppelt gemacht. Sogar den Führerschein für das Schiff.

Was sind die häufigsten Beschwerden der Schweizer?
Das ist sicher der Verlust an Aktien! Ha, ha, ha! Das ist von der Kultur abhängig, denn die Schweiz ist ein multinationales und multilinguales Land. Man redet oft schlecht über Schweizer, und ich betrachte sie als grosses Volk, denn jeder vierte oder fünfte Einwohner ist kein autochthoner Schweizer, und die Toleranz unter den Menschen ist auf hohem Niveau. Manche sagen, dass Schweizer Fremdenhasser sind und das ärgert mich, denn ich betrachte die Schweiz als meine neue Heimat. Das, was sie mir gegeben hat, hat mir mein eigenes Land nicht gegeben. Jenes „vorherige“.  

Und jetzt ein bisschen über das Musikleben?
Mit neun Jahren begann ich „bisernica“ (die Prim, „Das Perlchen“) spielen in einem Tamburitza-Orchester, dann die Violine in der Musikschule, und in der siebten Klasse der Grundschule gründeten wir die erste Band. Im Jahre 1964, als Sie noch nicht geboren waren, ging ich nach Zagreb Medizin studieren. Zwei Jahre später kamen alle meine Kumpels der Band „MI“ nach Zagreb und schon 1966 hatten wir ein grosses Konzert in Zagreb. In dieser Zeit wirkten auch andere Bands wie „Roboti“, „Grupa 220“, „Bijele strijele“. Die Konzerte wurden von Tausend, zwei Tausend Fans besucht. Das waren sehr gute Zeiten und wir waren wirklich populär. Wir haben einige Platten aufgenommen, was damals ein Begriff war, und nicht wie heute, wo jeder einen Tonträger aufnehmen kann. Wir alle hatten eine Musikkultur, abstammend aus der Musikschule Šibenik  oder aus der Stadtmusik. Am Anfang spielten wir Jazz, das war unsere Basis, am meisten kopierten wir die Sachen; dann Rhythmus & Blues, Soul, Ray Charles… 


Der Band „MI“

Ihre Verbindung zu Kroaten in Tessin?
Früher waren wir eine grosse Gruppe, aber leider sind 80% inzwischen gestorben, Lukini� Ivo, Baranovi� Nikica, Valenta Velimir – unser Olympia Sieger. Als grosse Patrioten, nicht Nationalisten, haben alle während des Krieges viel geholfen.
 
Rückkehr nach Kroatien?
In Kroatien bin ich dauernd. Wir alle sind wohl vorübergehend im Ausland, obwohl der reale Status so ist, dass man weder da noch dort ist. Wenn man dort unten ist, wird man „schief“ angeschaut weil man „draussen“ ist, hier wird man von Einigen „schief“ angeschaut, weil man nicht der „Ihrige“ ist, und das ist das Leidige der Emigranten. Wir haben Wohnungen in Šibenik und Dubrovnik. Die Sommerferien verbringen wir in Dubrovnik, wo wir in jeder Hinsicht das Meer und die Kultur geniessen. Mein Ziel ist, einige Monate dort zu verbringen, und den Rest hier, insbesondere wegen der Gesundheitspflege.

Optimist?
Nein! Grosser Realist! Denn, es kann immer im Leben schlechter sein, und warum dann nicht damit zufrieden sein, mit dem was man hat?!
 
Das Gespräch geführt (im Sommer 2006):
Vesna Kuš�er �isar

 

Aus der Libra Nr. 16, Zeitschrift des Kroatischen Kulturklubs
 
 
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